Vinyl ist der zweithäufigste Kunststoff der Welt. Der Begriff steht für eine Molekülverbindung aus Polyvinylchlorid (PVC). Dabei bedeutet das lateinische „vinum“ so viel wie „Wein“. Früher wurde davon ausgegangen, dass sich im Wein Vinylalkohol befindet. Ebenso tragen alte Schallplatten diese Bezeichnung. Dies ist besonders im englischsprachigen Raum üblich. Die Vinyl-Schallplatte erfand 1948 der ungarisch-amerikanische Physiker Dr. Peter Carl Goldmark.
Vinylprodukte bestehen aus thermoplastischen Kunststoffen. Ausgangsprodukte stellen zum größten Teil der Kochsalzbestandteil Chlor und Erdöl dar. Durch Zugabe von Weichmachern und Stabilisatoren erhält das Endprodukt eine angenehm weiche Konsistenz. Die einzige Formel oder nur eine mögliche Zusammensetzung von Vinyl gibt es nicht. Jeder Hersteller setzt unterschiedliche Mengen der Ausgangsstoffe sowie Zusatzstoffe ein. So geht der Trend dahin, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Heute ist es schon möglich, Vinylstoffe PVC-frei zu produzieren.
1835 stellte der französische Chemiker Henri Victor Regnault das erste Mal Polyvinyl in Gießen her. Fritz Klatte begann 1912 mit den ersten Materialversuchen. Es dauerte noch 21 Jahre, bis der neue Stoff auf der Weltausstellung in Chicago „Century of Progress“ 1933 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Nach Ende des 2. Weltkrieges und gleichzeitig dem Abschied von der Rohstoffknappheit begann der Siegeszug der Kunststoffverbindung: Hart-PVC. Als Fußbodenbelag war er anfangs nur als Rollenware erhältlich.
Hauptsächlich findet Vinyl als lichtbeständiger, elastischer Fußbodenbelag Verwendung, bspw. von Holzzentrum24.de Osto-Holz GmbH. Der Trendboden ist in Büros zu finden und auch im privaten Wohnbereich. Dabei sind unzählige Farbvarianten, Systeme und Dekore möglich. Holzdekors oder Steinaufmachungen bieten verblüffende Ähnlichkeiten zum Original. Für jeden Untergrund gibt es eine passende Vinyllösung. So kann zwischen Vollvinylböden mit Klicksystem oder Plankenformat oder mehrschichtige Vinylböden auf Trägerplatten gewählt werden. Alle Arten punkten durch eine leichte Reinigung. Sogar das Wischen mit Wasser ist uneingeschränkt möglich. Vinylfußböden lassen sich angenehm begehen. Dabei sind sie fußwarm und geräuscharm. Wenn der Belag verklebt wird, eignet er sich sogar für Feuchträume. Vinylböden haben die klassischen PVC-Varianten abgelöst. Diese kamen in Verruf durch die in ihnen enthaltenen Weichmacher. Seit 2015 sind im gesamten EU-Raum der Verkauf des Weichmachers Phthalsäureester sowie dessen in den Umlauf bringen verboten. Heute werden diese Stoffe durch ungefährliche Substanzen ersetzt.
In Abhängigkeit mit der Nutzungsklasse sind Vinylbeläge überall einsetzbar. Diese Einteilung ist identisch mit jener für Laminatböden. Hauptunterschiede liegen in der Verwendung des Bodenbelages. Darüber gibt die erste Zahl Auskunft. So erfolgt die Unterteilung in einen privaten, gewerblichen und industriellen Bereich. Die zweite Nummer erteilt Informationen, wie stark der Boden im jeweiligen Bereich beansprucht werden kann. Je höher dieser Wert, umso größer die Belastbarkeit.
Kommt das Material in die Jahre, so stellt es keine Gefahr für die Umwelt bei der Entsorgung dar. Im Wertstoffhof abgegeben, geht es von dort in die entsprechenden Recyclinganlagen und wird wiederverwendet.
Bewährtes Vinyl — schick, elastisch und hoch abriebfest
Janice Hanson
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